09.04.2023: Neuer Artikel der EisAllianz Wolfsburg
Biber zählen in Europa zu den streng geschützten Arten. Auch im Wolfsburger Allerpark wird viel getan, um die Biber und deren Lebensraum zu schützen.
Von so viel Fürsorge und Schutz kann eine mittlerweile sehr selten gewordene Unterart nur träumen – die Eis-Biber, besser bekannt als „Ice Beaver“. Von dieser endemischen Art, die nur in den Breiten zwischen Wolfsburg, Salzgitter und dem Nord-Elm vorkommt, gab es bis vor wenigen Jahren noch eine gesunde und stabile Population. Bis in die Saison 2019/20 hinein waren die Ice Beaver des EHC Nord-Elm gelegentlich in der Wolfsburger EisArena anzutreffen – zwar nur unregelmäßig, aber immerhin. Vorwiegend in der kalten Jahreszeit konnten die stattlichen, großgewachsenen und vorwiegend männlichen Exemplare beim Eishockey-Training oder beim Spielen beobachtet werden.
Doch eines Tages teilte die Stadt Wolfsburg den Vereinsverantwortlichen des EHC Nord-Elm mit, dass es für sie keine Trainingszeiten mehr in der EisArena geben wird. Die Ice Beaver wurden im wahrsten Sinne des Wortes „eiskalt“ erwischt und aus ihrem Wolfsburger Revier vertrieben.
Man muss es schon als großes Glück bezeichnen, dass die Ice Beaver dauerhaft in die Eishalle am Salzgittersee umsiedeln konnten, sonst wären sie und der EHC Nord-Elm bereits Geschichte… Aber wie das so mit Ausweichquartieren für bedrohte Arten ist – es ist nicht der natürliche Lebensraum und somit haben auch die Eis-Biber mit vielen Einschränkungen und Existenznöten zu kämpfen.
Was sich im einleitenden Text wenig dramatisch anhört, stellt für die Existenz des EHC Nord-Elm eine echte Bedrohung dar! Boris Wolke ist der Vertreter des EHC Nord-Elm in der EisAllianz Wolfsburg. Er äußert sich zur Situation des Vereins: „Der EHC Nord-Elm trainiert aktuell in Salzgitter. Jeden Samstag von 7:15 – 8:45 Uhr haben wir Eiszeit. Durch diese frühe Eiszeit haben wir schon mehrere Mitglieder verloren. Viele kommen aus den Landkreisen Helmstedt, Wolfsburg und Gifhorn und haben eine längere Anreise von bis zu einer Stunde. Das heißt, wer pünktlich zum Trainingsbeginn um 7:15 Uhr fertig umgezogen auf dem Eis stehen möchte, muss zuhause noch vor 6 Uhr morgens losfahren. Aufgrund der frühen Zeit und der damit verbundenen geringen Trainingsbeteiligung, mussten bereits einige Trainings abgesagt werden. Ein geordneter Trainingsbetrieb kam aufgrund der teilweise geringen Teilnehmerzahlen selten zustande. Sporadisch bekommen wir in Salzgitter zusätzlich einzelne Eiszeiten angeboten, dies aber oft recht kurzfristig oder zu sehr späten Zeiten in der Woche.“
Zu den Chancen auf Trainingszeiten in der EisArena Wolfsburg ergänzt Wolke: „Unsere Anfrage beim Geschäftsbereich Sport der Stadt Wolfsburg wurde nach langer Wartezeit mit der Begründung, keine weiteren freien Kapazitäten zu haben, abgelehnt.“
Die Eis-Biber müssen zurück an den Allersee, um sie vor der Vereinsauflösung und somit dem Aussterben zu bewahren! Darum braucht es eine zweite Eishalle in Wolfsburg, für die die EisAllianz Wolfsburg unermüdlich kämpft! Gemeinsam muss es gelingen, den Eissport und die Vereinslandschaft in Wolfsburg zu stärken!